Wieder zum Arzt und wieder habe ich schiss das mich mein Arzt nicht krank schreibt und mich fallen lässt. Das Gefühl kenne ich aus vielen meiner Trennungen. Nun holt es mich wieder ein.
Mein Arzt ist eigentlich ganz cool, redet locker mit mir, albert mal rum und hat ein offenes Ohr. Nun ist es die vierte Woche in der mich mein Hausarzt krankschreibt und drängt mich dazu sich entweder einem Neurologen vorzustellen oder arbeiten zu gehen – zumindest höre ich das so raus. Wahrscheinlich aber, mache ich mir einfach viele Gedanken. Depressiv halt.
Ich bin schon länger auf der Suche nach einem Neurologen/Psychiater der mich und meine Sorgen besser behandeln kann wie ein Hausarzt. Denn schließlich sind Psychiater ja dafür da um Mensch die Kopfprobleme haben zu helfen und ihnen wieder ein normales Leben möglich zu machen. Schwierig ist es trotzdem da jemand passenden zu finden. Auch hier ist seit Corona alles wie weggebombt. Man wartet nur.
Ich suche weiter und vertröste meinen Hausarzt mit: „Ja, ich bin auf der Suche, ich habe bald ein Gespräch.“. Es stimmt zwar nicht – aber ich weiß mir sonst nicht zu helfen.
Krankschreibung bekam ich, zwei weitere Wochen ruhe. Ich bin glücklich, zumindest glaube ich das, denn ich lächle nach verlassen der Praxis. Schön ist das Gefühl nicht, denn in zwei Wochen muss ich wieder hin. Angst macht sich wieder in mir breit.
Nun aber ab in die Apotheke, denn mein Hausarzt hat mir das erste Mal Tabletten verschrieben. Anti-Depressiva sagte er. Kenne ich, hab viel von gehört – aber nehmen möchte ich das Zeug aus chemische Gemisch für meinen Kopf eigentlich nicht. Auf dem Rezept steht Mirtazapin, ich soll das eine Stunde vor dem schlafen gehen nehmen. Damit ich gut schlafen kann. Trotzdem werde ich es abholen, vielleicht ändert sich meine Meinung?