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Meine Depression: Tagebuch der Vergangenheit (#53)

Ja, seinen eigenen Blog zu lesen und etwas aus der Vergangenheit noch einmal zu lesen, soll helfen, auch wenn es unglaublich klingt. Doch auf diese Idee brachte mich mein Therapeut, als er mich offen und ehrlich fragte, ob ich meinen eigenen Blog zum Thema „Meine Depression“ noch einmal selbst durchgelesen habe.

Meine Antwort war ganz einfach: Nein. Denn warum sollte ich meinen eigenen Blog lesen und mich noch einmal mit dem auseinandersetzen, was längst in der Vergangenheit liegt? Es ist passiert, und ich muss doch nicht immer wieder daran erinnert werden.

Für mich war es egal und nicht von Bedeutung, etwas aus der Vergangenheit noch einmal hervorzuholen oder darin zu stöbern wie in einem Tagebuch. So bin ich, ich lasse das, was meine Krankheit betrifft, alles zurück und versuche, mich nur auf das zu fokussieren, was jetzt ist. Doch der Einwand meines Therapeuten brachte mich in der Sitzung oft in Erklärungsnot. Ich erwiderte und sagte immer ganz deutlich, dass es für mich unsinnig ist, und dass ich so etwas äußerst merkwürdig und unangemessen finde, die Seiten, die ich geschrieben habe, noch einmal aufzurufen. Ich sagte auch weiter, dass für mich wohl eher ein Tagebuch zum Blättern und Stöbern wäre als so ein dummer Blog. Doch das reichte meinem Therapeuten nicht.

Er hatte auch recht, denn warum sollte man das nicht tun? Warum sollte ich nicht die guten und die schlechten Tage, die ich bereits erlebt habe, noch einmal lesen? Ist das Angst, oder ist das einfach Gleichgültigkeit? Für mich ganz klar Gleichgültigkeit. Doch vielleicht belüge ich mich da selbst und weiß einfach nicht, wie ich mir anders helfen soll, und habe deswegen Angst, in der Vergangenheit alte Wunden aufzureißen, wo die Wunden schon geheilt sind. Ich habe Angst, und so oft ich das erwähne, wird mir auch klar, was mein Therapeut mir damit sagen wollte. Meine Angst ist, das hineinzulassen, was hinter der Tür ist, die verschlossen bleiben soll.

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Es ist die Angst, die vielleicht meiner Akzeptanz der Krankheit gegenübersteht und alles dafür tut, dass ich sie nicht akzeptiere und immer neue Einwände findet, um mir das Leben schwer zu machen. Es kann schon sein, dass ich hier ein Pflaster aufreißen muss, aber ich muss an die Wunde heran, um meiner Angst zu begegnen.

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