Also echt, ich weiß auch nicht. Schon früher – als ich mit Webdesign angefangen hab – hatte ich so ein Faible für gerade Linien. Alles musste exakt sein. Ungerade? Ging gar nicht. Pixel? Wenn’s zu viel war, war’s zu viel. Und irgendwie hab ich das Gefühl, dass mich sowas bis heute noch triggert.
Zum Beispiel hier im Gruppenraum: Da hängen Bilder. Schief. Natürlich hab ich das direkt gesehen. Und ausgerechnet deswegen hab ich mich immer so hingesetzt, dass ich direkt draufgucken musste – als würde ich’s extra drauf anlegen, mich zu stressen. Vielleicht war das schon so ’ne Art Eigen-Therapie. Irgendwann hab ich mir gedacht: „Ey, das nervt dich doch irgendwann nicht mehr. Irgendwann kannst du loslassen.“

Und tatsächlich – es hat was gebracht. Ich war nicht mehr ganz so krass drauf. Die Bilder? Klar, ich hab sie gesehen und gedacht: „Shit happens.“ Aber joa, sie sind halt schief.
Sind ja nicht meine Bilder. Nicht mein Projekt. Klingt fast wie ’ne Ausrede, ne? Vielleicht isses auch eine – einfach um mich davon nicht runterziehen zu lassen.
Irgendwie ist das hier auch nur so’n Fülltext, weil ich nix Großes zu erzählen hab. Aber wenn man ehrlich ist, steckt da schon was Tieferes drin. Vielleicht ist das auch ’ne Art Störung bei mir: Ich will, dass alles gerade ist. Schief? Geht gar nicht. Muss schön ordentlich sein.
Und trotzdem … bin ich bei manchen Sachen voll ungenau. Widerspruch in sich, oder? Wenn ich zum Beispiel ’n Brett an die Wand klatschen will – eigentlich braucht’s da ’ne Wasserwaage oder ’n Zollstock, klar. Aber ich? Ich denk mir: „Bruder, ich bin Gott, ich seh das mit bloßem Auge.“ Ob’s am Ende wirklich gerade ist? Naja, das ist dann wieder ’ne andere Story.
Probleme über Probleme – und eins davon hat mich getriggert, ausgerechnet in der Klinik.
Entdecke mehr von NETZKAPITAEN - ICH + DER BLOG.
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.