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Bringmeister.de: Aussen hui, innen pfui und Kritikresisstent

Zum Anfang möchte ich klarstellen, dass ich Bringmeister nicht scheiße finde und durchaus viele positive Aspekte im Lieferdienst sehe. Da wären z. B. die Vielfalt, die günstigere bis kostenfreie Zustellung und vieles mehr. Also hatte ich auch schon viele schöne Online-Einkäufe mit Bringmeister.

Zum Anfang

Eine Freundin von mir empfahl mir damals den Dienst, da er für Neukunden ganze 40 Euro für den ersten Einkauf zusicherte. 40 Euro in dieser schwierigen Zeit? Wer würde das nicht gerne annehmen? Also meldete ich mich an und bestellte. Die 40 Euro wurden auf drei Bestellungen aufgeteilt – also dreimal 40Euro. „Geht klar“, dachte ich, denn REWE Online mochte ich nicht mehr.

Gute Sachen, Frisch Gebracht. Leider nicht die ganze Wahrheit.

Qualität und Reklamationen

Die ersten Lieferungen verliefen super, die Qualität war okay und es wurde immer pünktlich geliefert. Ich hatte das Gefühl, dass ich endlich meinen Online-Supermarkt gefunden hatte. Nach einigen Lieferungen fingen dann jedoch kleine Qualitätsprobleme an:

Die Gurken waren schimmlig, der Ayran war ausgelaufen, das Hackfleisch war schon nahe dem Mindesthaltbarkeitsdatum und die Heidelbeeren haben eine offene Versammlung in der Tüte veranstaltet. Alles Gift für die Beziehung zwischen dem Online-Supermarkt und mir. Denn natürlich konnte ich mir die Ware nicht selbst aussuchen und musste mich auf die hauseigenen Packer und Lieferanten von Bringmeister verlassen.

Darf so etwas passieren? Ja, natürlich, denn wo Menschen arbeiten, passieren auch Fehler. Nur ist es natürlich so, dass Bringmeister sich fast bei jeder zweiten Lieferung einen solchen Fauxpas geleistet hat.

Die nachfolgenden Lieferungen bestanden teilweise aus vier oder fünf Reklamationen. Die Ware, die ich von Bringmeister erhalten habe, war teilweise in einem sehr schlechten Zustand. Die Reklamationen häuften sich weiter und es kamen kaputte Mineralwasserflaschen (6er-Gebinde à 1,5 Liter) und schimmlige Zitronen dazu.

Als ich das Mineralwasser reklamieren wollte, da eine Flasche kaputt war, blieb mir nichts anderes übrig, als alle sechs zu nehmen, da eine einzelne Flasche partout nicht auswählbar war.

Bin ich schuld daran, dass die Produkte so bei mir ankommen? Ich denke nicht. Natürlich reklamiere ich alles als Kunde, was ich so nicht kaufen würde. Meine Toleranzskala ist übrigens sehr großzügig.

„Scheiß drauf“, dachte ich mir. Wenn mir so etwas geliefert wird, kann ich doch mein Recht als Kunde geltend machen.

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Der Online-Supermarkt von Bringmeister ist wirklich eines des Besten. Leider Kritikressistent.

Lieferung nicht angekommen

Meine Lieferungen kamen immer pünktlich an – mal zu früh, mal zu spät – aber sie kamen immer an. Mal waren Feiertage das Problem, mal der Verkehr. Meine Wochenendeinkäufe kamen immer zuverlässig an.

Da ich immer freitags meine Produkte bestellte, konnte ich im Voraus planen, was mittags und abends auf dem Tisch kommt. Über die Woche konnte ich schön planen und Mitte der Woche habe ich die Bestellung dann für Freitag abgeschickt. Das war mein Rhythmus. Leider hat Bringmeister an dem Tag Mist gebaut und mich kläglich ohne jegliche Information über meine Lieferung sitzen lassen. Es war scheiße.

Es war Freitag und ich erwartete meine Lieferung zwischen 18 und 23 Uhr. Bei Bringmeister bekommt man meist immer ein genaueres Zeitfenster zugesichert, an dem der Fahrer kommt. Zugegeben, es stimmt nicht immer, aber oft wird die Zeit eingehalten. Heute jedoch gar nicht.

Der SMS von Bringmeister zu entnehmen, kommt der Fahrer zwischen 22:15 und 22:45 Uhr. Cool, dachte ich mir und habe meinen Kühlschrank etwas vorsortiert, damit die neue Ware nicht wahllos darin landet. Es ist 23 Uhr und der Fahrer hat bestimmt Verspätung, zumindest will mir das der Status auf Bringmeister sagen. Auch nach zwei Stunden hat mich mein Wochenendeinkauf nicht erreicht. Was nicht schlimm ist, wenn man mir denn eine Information gegeben hätte, dass heute die Lieferung aus den und den Gründen entfällt. Blöd nur, dass eine solche Meldung von Bringmeister nie kam.

Nun storniere ich meine Bestellung. Das Komische war aber, dass die Bestellung bei mir als zugestellt vermerkt war. Stornierung war also nicht mehr möglich. Alle Produkte, die in der Bestellung gelistet waren, musste ich einzeln auswählen und reklamieren. Was bei knapp 30 Artikeln einen sehr hohen Mehraufwand bedeutet.

Anfrage bei Bringmeister

Nachdem ich die heutige Lieferung nun komplett storniert hatte, schrieb ich eine E-Mail an den Kundenservice von Bringmeister. Es ist vermutlich offensichtlich, dass meine E-Mail nicht gerade freundlich ausfiel, da ich mich sehr verärgert fühlte. In meiner E-Mail bat ich lediglich darum, dass man mir wenigstens Bescheid gibt und mir erklärt, wie es zu der Situation gekommen ist.

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In ihrer Antwort schrieb Bringmeister zurück:

Sehr geehrter Herr …,

Es tut uns sehr leid, dass die Lieferung nicht ordnungsgemäß erfolgt ist. Eine Nachlieferung ist uns aus logistischen Gründen leider nicht möglich.

Selbstverständlich haben wir Ihnen die reklamierte Ware auf Ihr Kundenkonto bei Bringmeister gutgeschrieben.

… weiter heißt es …

Das entstehende Guthaben erhalten Sie innerhalb von 24 Stunden auf Ihr Kundenkonto. Dieses wird bei Ihrer nächsten Bestellung automatisch mit dem Rechnungsbetrag verrechnet.

Bringmeister Kundenservice

Auf meine Frage, wie meine Lieferung ausgefallen ist, wollte man mir keine Antwort geben. Deshalb habe ich mich noch einmal an den Kundenservice gewandt, um mehr darüber zu erfahren. Doch auch eine Instanz höher hat man meine E-Mail weitergeleitet, und diese blieb bis heute unbeantwortet.

Die E-Mail oder das Passwort ist falsch. Angeblich. Wahrscheinlich eher Konto gesperrt.

Kundenkonto gesperrt

Bringmeister kann aber immer noch einen drauflegen und den Kunden richtig verärgern – und das tun sie auch. Denn sie können es. Nun haben sie sich entschlossen, nach weiteren Lieferungen mein Kundenkonto komplett zu sperren.

In der E-Mail vom Bringmeister Kundenservice heißt es:

Sehr geehrter Herr …, 

bedauerlicherweise mussten wir feststellen, dass Sie eine überaus unverhältnismäßig hohe Beschwerde-Quote aufweisen. Aus diesem Grund haben wir Ihr Kundenkonto für zukünftige Bestellung bei Bringmeister gesperrt.

Des Weiteren bitten wir Sie, keine weiteren Accounts zur unberechtigten Einlösung solcher anzulegen. Wir behalten uns vor, diese ohne weitere Information an Sie zu sperren und Ihre Bestellung zu stornieren.

Bringmeister Kundenservice

Mein Versuch, die ganze Sache zu klären, ist erfolglos geblieben. Auch nach mehreren E-Mails und plausiblen Erklärungen sowie Dokumentationen zu den Reklamationen wollte Bringmeister nicht von mir wissen. Ich wurde geghostet und einfach ignoriert.

Als Antwort auf diese E-Mail habe ich natürlich eine Gegenfrage gestellt und gefragt, ob ich die Produkte, die beschädigt, ausgelaufen oder verschimmelt waren, nicht reklamieren lassen sollte. Oder genauer gesagt, ob ich als Kunde das so hinnehmen muss. Auf diese Frage bekam ich natürlich keine Antwort. Warum auch? Bringmeister weiß genau, dass es deren Schuld ist.

Mein letzter Versuch, dem Unternehmen eine weitere Chance mit mir zu geben, war über Instagram. Ich schrieb den gleichen Text und hoffte auf Klärung durch das Social-Media-Team von Bringmeister. Meistens sind sie hipper und kommunikativer. Doch auf meine Anfrage erhielt ich eine nahezu identische Nachricht zurück.

Dort heißt es nämlich:

Hallo …,

danke für Deine Nachricht. Wir haben uns den Fall angeschaut und intern überprüft. Die von Dir reklamierten Artikel wurden allesamt gutgeschrieben. Aufgrund der unverhältnismäßig hohen Beschwerde-Quote musste Dein Kundenkonto leider für künftige Bestellungen gesperrt werden. Wir bitten die Entscheidung unseres Kundenservices zu respektieren und von weiteren Anfragen abzusehen.

Bringmeister auf Instagram
Die Nachricht ist genauso nichtssagend wie die Nachrichten davor.

Damit habe ich mich zwar nicht abgefunden, mir bleibt aber natürlich nicht weiter übrig als die Entscheidung des Kundenservice Mitarbeiter zu respektieren. Die haben ja eh den längeren Hebel.

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Für die Transparenz

Ich habe mich im Juli 2022 bei Bringmeister angemeldet und dort für einen Warenwert von über 2.000 Euro eingekauft. Das sind im Durchschnitt 52 Euro pro Woche. Meine Reklamationsquote ist mit 12 Reklamationen in neun Monaten noch recht überschaubar.

Ich nehme an, dass jede getätigte Reklamation einen Warenwert von fünf Euro hatte. Und das ist wirklich schon sehr untypisch. Summa summarum wären es insgesamt 60 Euro Reklamationsbetrag. Dieser müsste dann natürlich vom 2.000 Euro Warenwert abgezogen werden.

Also soll man mich bitte nicht falsch verstehen, aber bei einer Differenz von 60 Euro zu 2.000 Euro sind das eben mal nur +/- 3% Reklamationsquote. Wenn Bringmeister bei solchen pingeligen Zahlen durchdreht, dann müssen sie das Konzept nochmal überdenken.

Fazit

Ich bin ein großer Freund von Online-Supermärkten und liebe es, meinen Einkauf in der Woche ganz entspannt zusammenzustellen. Bringmeister war dafür perfekt. Man konnte seine Bestellungen nachträglich ändern und Waren hinzufügen.

Der Online-Supermarkt ist wirklich super. Aber das, was hier an Qualität in meinem Bezirk angekommen ist, darf nicht passieren. Und es darf erst recht nicht passieren, dass Kunden, die treu sind, dafür gerügt und des Shops verwiesen werden. Ich war trotz der Fehler von Bringmeister zufrieden und gab immer wieder eine neue Chance, aber die Sperrung meines Kundenkontos und die fehlende Klarstellung finde ich echt mies.

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  • Guten Abend, Netzkapitän,

    ich kann meine eigene kleine Geschichte über Bringmeister erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen… Sie ähnelt jedoch deiner sehr, hat aber den feinen Unterschied, dass ich noch nicht gesperrt wurde. Die Qualität ist miserabel und die Mitarbeiter wirken sehr unmotiviert auf mich. Vor langer Zeit habe ich bereits den Online-Supermarkt gewechselt und bin jetzt bei REWE. Wenn ich mich richtig erinnere, hattest du Oda empfohlen, aber ich traue mich noch nicht dorthin.

    Ich wünsche dir alles Gute für deinen Blog!
    Katrine

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